Der Winter ist die Lieblingsjahreszeit aller Romantiker. Draußen locken tief verschneite Wälder und zugefrorene Seen. Drinnen wird es bei Gebäck, Glühwein und Kerzenschein gemütlich.

Frühling, Sommer und Herbst haben ihre Reize – doch für viele ist der Winter die romantischste Jahreszeit in Deutschland. Wenn es draußen klirrend kalt ist, rücken die Deutschen an den langen Winterabenden näher zusammen. Sei es ganz privat und im Kreis der Lieben am lodernden Kaminfeuer, beim Teetrinken, im Kerzenschein oder beim Geschichtenerzählen. In größerer Runde sind Thermalbäder mit Saunagang, Theaterbesuche und kulturelle Aktivitäten im Warmen beliebte Kontraste zum „Draußenprogramm“. Doch wenn es dann schneit, gibt es kein Halten mehr für Groß und Klein! Zeit für Schneeballschlachten, kugelrunde Schneemänner mit Topfhüten und langen Karottennasen in den Vorgärten, Schlittenfahren, Skilaufen oder Wandern durch die weißen Winterwälder. Besonders romantisch ist die Vorweihnachtszeit. Dann werden Adventskalender gebastelt oder geplündert, in den Backstuben duftet es nach Zimtsternen, und die Weihnachtsmärkte locken mit Bratwurst und Glühwein.

Oberhof/Thüringen, Garmisch-Partenkirchen/Bayern

Für Sportbegeisterte werden im Winter Träume wahr. Zum Beispiel in Oberhof im Thüringer Wald. Das Wintersportgebiet in der Mitte von Deutschland ist eines der bekanntesten des Landes. Es gilt als besonders schneesicher. Hier trainieren sogar die Spitzensportler der Disziplinen Biathlon, Rodeln, Bob, Langlauf und Nordische Kombination. Oberhof bietet zwei alpine Abfahrtshänge, die einzige Skilanglaufhalle außerhalb Skandinaviens und ein umfangreiches Loipennetz. Hinzu kommt eine zwei Kilometer lange Naturrodelbahn, die besonders Familien begeistert. Ein Eldorado für Skifahrer und Snowboarder ist auch das hochalpine Skigebiet Zugspitze nahe Garmisch-Partenkirchen im Süden Deutschlands. Hier locken zwanzig schneesichere Pistenkilometer, eine extralange Saison von November mit Anfang Mai und ein spektakulärer Panoramablick auf 400 Alpengipfel. Das höchste Skigebiet Deutschlands wartet außerdem mit drei Rodelstrecken auf und lockt zu einer abenteuerlichen Übernachtung in einem Igludorf hoch über den Wolken, auf 2.600 Metern Höhe.

Baden-Baden/Baden-Württemberg

Was gibt es Schöneres, als bei winterlicher Kälte ein wohlig-warmes Bad zu nehmen. Mehr als 350 Heilbäder und Kurorte hat das Reiseland Deutschland dafür in petto. Mondän lässt sich zum Beispiel im Kurort Baden-Baden entspannen. Hier sprudeln pro Tag 800.000 Liter heißes, mineralhaltiges Wasser aus rund 2.000 Metern Tiefe hinauf und laden zum Thermalvergnügen ein. Architektonisch spektakulär ist das Friedrichsbad, ein prunkvoller Bau von 1877, das auch heute noch römische Badekultur mit Heißluftbädern stilvoll kombiniert. Eine neuere Version des Friedrichsbads ist die Caracalla Therme in Baden-Baden. Auf 4.000 Quadratmetern lockt hier in modernem Ambiente wohltuende Entspannung im heißen Thermalwasser. Wer noch mehr für die Atemwege tun möchte, ist in der Meersalzgrotte Salina Baden-Baden richtig. Salz aus dem Himalaja und dem Toten Meer sorgt hier für ein heilendes Mikroklima.

Nürnberg/Bayern, Dresden/Sachsen

Mmh, lecker … Rund um Weihnachten ist die Zeit der kulinarischen Genüsse. Neben Mandeln, Nüssen und Schokolade wird gerne süßes Gebäck gereicht. Typisch und weltberühmt sind die Nürnberger Lebkuchen. Ein süßer Teig aus Mehl, Honig, Nüssen und Gewürzen wie Zimt, Koriander und Kardamom wird auf eine Oblate gesetzt und dann im Ofen gebacken. Diese würzige Köstlichkeit geht auf die fränkischen Klosterbrüder zurück, die bereits im 14. Jahrhundert Lebkuchen herstellten. Ebenfalls in aller Welt beliebt ist der Dresdner Christstollen. Nach einer festgeschriebenen Rezeptur werden Mehl, Rosinen, Butter, Mandeln und allerlei andere Zutaten und Gewürze zu einem schweren Hefeteig vermischt und im Ofen gebacken. Der Christstollen blickt auf eine lange Tradition zurück und galt im Mittelalter als Fastengebäck. Wer nicht selbst backen möchte, kann typische deutsche Köstlichkeiten auch auf den Weihnachtsmärkten finden, die im Dezember überall im Land stattfinden. Kaum etwas ist romantischer, als bei dichtem Schneefall über die festlich beleuchteten Märkte zu schlendern, heißen Glühwein zu trinken und an den Ständen Leckereien zu genießen.

Harz/Niedersachen, Sachsen-Anhalt und Thüringen

Spaziergänge durch tief verschneite Wälder sind Ausflüge in eine Märchenwelt. Eines der beliebtesten Mittelgebirge für eine Winterwanderung ist der Harz. Wenn dicke Schneehauben auf den ausladenden Ästen der Nadelbäume ruhen und Eiszapfen in der Wintersonne glitzern, zeigt sich eine Zauberwelt. Ein beliebtes Hilfsmittel, um nicht im tiefen Schnee zu versinken, sind Schneeschuhe, die vor Ort ausgeliehen werden können. Wer sie sich unterschnallt, kann die tief verschneiten, romantischen Waldwege ganz mühelos bewältigen. Ein besonderes Highlight im Harz sind die Harzer Schmalspurbahnen, historische Züge, von denen einige auf den Brocken, den höchsten Berg des Harzes, fahren. Ausgewählte Züge werden sogar mit Dampflokomotiven betrieben und schnaufen durch die Winterlandschaft – romantischer gehts nicht.