Natur & Aktiv
Willkommen im Wanderland Deutschland
Herrliche Routen unterschiedlichster Kategorien, wanderfreundliche Unterkünfte, traumhafte Landschaften voller Abwechslung und ein bestens ausgeschildertes Wegenetz: In Deutschland die Wanderschuhe auszupacken, macht einfach glücklich.
Mit Bus und Bahn zur Wanderung!
Einige Startpunkte von Etappen oder Wanderrouten können bequem und klimaschonend mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreicht werden. Informieren Sie sich vorab über Anreisemöglichkeiten.
Wälder, Wiesen, Weinberge, Watt – das ist das Wanderland Deutschland
Hören Sie rein ins Abenteuer Reiseland Deutschland, schließen Sie die Augen und lassen Sie sich von den vielfältigen Eindrücken verzaubern!
INTRO
Wälder, Wiesen, Weinberge, Watt – das Wegenetz im Wanderland Deutschland umfasst sagenhafte 300.000 Kilometer. Besonders viele verschiedene Landschaftsformen finden Wanderer auf dem Westweg, einem Höhenweg im Schwarzwald, weiß Conni Karcher vom Schwarzwald Tourismus.
O-TON Westweg Schwarzwald: Vielfalt
Frau: Da sind Moore mit dabei, Hochmoore, Heidelandschaften, Grindelandschaften, man geht durch den Nationalpark, durch Bannwälder, Nadelwälder, Schluchten und sogar durch Obstbaumplantagen und Weinberge. Was ich persönlich am beeindruckendsten finde, sind das Murgtal mit den Heuhüttentälern, das Naturschutzgebiet Blindensee mit den vielen tollen Bohlenstegen und der Feldberg mit seinem 360 Grad Panoramablick.
Was der Feldberg für den Schwarzwald ist, ist der Brocken für den Harz. Auf einem der beliebtesten Fernwanderwege, dem Harzer Hexenstieg, erleben Wanderer mehr als nur Gebirgsmystik und Hexengeschichten, so Andreas Lehmberg vom Harz Tourismus.
O-TON Harzer Hexenstieg
Mann: Der Brocken ist ein Highlight, weil man dort mit den Dampfloks rauffahren kann. Dann haben wir das Bodetal, wirklich spektakulär, es wird als Grand Canyon des Harzes bezeichnet, wo man über die Teufelsbrücke geht, wo unter einem tosend die Bode entlang fließt und man einen richtigen Klammcharakter hat, denn man sonst nur im Hochgebirge bekommt.
Neben dem Grand Canyon des Harzes können Besucher auch das Great Barrier Reef des Lahntals erwandern. Dank eines australischen Forschers ist ein Abstecher zum ehemaligen Steinbruch im hessischen Villmar wie ein Kurztrip nach Down Under, verrät Steinmetzmeister Wolfgang Höler.
O-TON Hessen: Lahn
Mann: Durch diesen australischen Geologen, der hier die Vorkommen gesehen hat und sagte: Das ist so interessant hier, ihr müsst irgendwas tun, denn die gleichen Tiere, die bei uns vor Ort das Great Barrier Reef aufbauen, sind hier schon aus dem Erdaltertum, aus dem Devon, vorhanden. Das waren die ersten Anregungen, dass wir losgelegt haben, die Wand geschliffen und sie den Leuten zugänglich gemacht haben.
Ganz andere Tiere erwarten Gäste in der Lüneburger Heide in Niedersachsen. Vor allem während der Heideblüte im August und September empfiehlt Guido Neumann vom Hamburg Tourismus eine Wanderung auf dem Heidschnuckenweg.
O-TON Heidschnuckenweg
Mann: In der Heide gibt’s Heidschnucken, eine Schafart, die alle Pflanzen flach halten. Das ist sehr pittoresk, es gibt auch noch richtige Schäfer, die mit den Heidschnuckenherden über die Heide ziehen. Manchmal kann man durch eine Herde durchwandern. Da es inzwischen auch eine Touristenattraktion ist, sind die Schäfer meistens rund um den Weg unterwegs.
Schafe begegnen Wanderern auch entlang der Deiche an der niedersächsischen Nordseeküste und auf markierten Wattwegen zwischen den schleswig-holsteinischen Wattinseln. Rund um Sylt, Amrum und Föhr erwarten Wanderer statt Waldböden Schlick, statt Bäche Prile und statt Rehe allerlei Meeresgetier, so Philipp Queiser vom Schleswig-Holstein Tourismus
O-TON SH: Wattwandern
Mann: Im Watt gibt es ganz viel zu entdecken. Natürlich Wattwürmer, Muscheln oder andere Kleintiere, Krebse, Fische, Seehunde und Robben. Die im Wattenmeer beheimatete Kegelrobbe ist Deutschlands größtes Raubtier! Aber auch Vögel wie Basttölpel, Austernfischer, Eiderenten, Möwen, Seeschwalben, Strandläufer. Im Wattenmeer kommen auch mehr als tausend verschiedene Farn- und Blütenpflanzen vor, und wer schon mal einen Sonnenaufgang im Wattenmeer erlebt hat, der beschreibt zurecht einen magischen Moment.
Magische Momente und einsame Weiten erleben Wanderer ganz allein mit der Natur im Naturpark Uckermärkische Seen. In Brenzlau beginnt der Qualitätswanderweg Uckermärker Landrunde, schwärmt Patrick Kastner vom Reiseland Brandenburg.
O-TON Brandenburg: Uckermärker Landrunde
Mann: Das ist ein äußerst dünn besiedelter Landstrich, ideal für Entspannung und um die Natur zu erleben. Man sollte unbedingt Unterkünfte im Voraus buchen und sich auch ein Lunchpaket mitnehmen, denn nicht in jedem Ort gibt es Gaststätten und Unterkünfte. Aber das ist eben das Schöne an der Uckermark, dass man dort wirklich viel Weite und Natur erleben kann. Es ist ein äußerst schöner Weg.
Das dachten sich auch Maler wie Caspar David Friedrich, Ludwig Richter und Bernardo Bellotto, als sie in die Sächsische Schweiz kamen. An die berühmtesten Mal-Motive erinnern heute 14 Schautafeln entlang des Malerwegs, dem König der Wanderwege im Sandsteingebirge, erklärt Veronika Hiebl von der Tourismus Marketing Gesellschaft Sachsen.
O-TON Sachsen: Malerweg
Frau: Diese Geschichte beginnt schon Mitte des 18. Jahrhunderts mit Johann Alexander Thiele, dem ersten bedeutenden Landschaftsmaler, der sich diesen Felsenwelten in der Sächsischen Schweiz gewidmet hat. Auch die Gründung der Kunsthochschule in Dresden fällt in diese Zeit. Dadurch kamen einige der besten Maler Europas in die Region, und bald kristallisiert sich ein Lieblingspfad der Maler raus, der die Besucher heute noch genauso fasziniert wie die Maler der damaligen Zeit.
Aber nicht nur schöne Landschaften können faszinieren. Der Baldeneysteig rund um den Baldeneysee bei Essen bietet viel Auf und Ab, tolle Panoramablicke und ganz viel Industrieromantik, versichert Silke Dames vom Tourismus NRW.
O-TON Baldeneysteig Essen, NRW
Frau: Man kommt vorbei an der Villa Hügel, ein Domizil der Krupps, am alten Bahnhof Kupferdreh oder Relikten der Industriekultur, ein altes Fördergerüst. Und wenn’s zu anstrengend ist mit den 600 Höhenmetern, kann man abkürzen, sich etwa mit der weißen Flotte Baldeney von einem Ufer per Schiff gemütlich an einen anderen Punkt bringen lassen. Man muss nicht die gesamten 30 Kilometer auf und ab wandern.
Ganze 9 Tage lang dauert die 180 Kilometer lange Wanderung quer durchs UNESCO Biosphärenreservat Rhön. Auf dem so genannten Hochrhöner geht es vom bayrischen Bad Kissingen durch ursprüngliche Landschaften in Hessen bis nach Thüringen, erklärt Katharina Happel vom Rhön Tourismus.
O-TON Rhön: Hochrhöner
Frau: In den Mooren beispielsweise, indem man auf Bohlenpfaden durch die mystische Landschaft geführt wird. Es ist eine sehr offene Landschaft im Schwarzen Moor. Im Roten Moor wiederum stehen jede Menge Birkenbäume und machen ein ganz anderes Moorerlebnis möglich. Es gibt Bergseen, die sehr ursprünglich sind, und darüber hinaus haben wir in der Rhön sehr viele Wanderhütten.
Für seine urigen Hütten ist auch der Thüringer Wald bekannt, wo der Weg schließlich endet. Nur ein paar Kilometer nördlich von Bad Salzungen verläuft auch der älteste Weitwanderweg Deutschlands, der Rennsteig, weiß die thüringische Wanderexpertin Katja Bauroth.
O-TON Bauroth, Thüringen: Rennsteig
Frau: Der Rennsteig ist ein wunderschöner, langer Wanderweg, den man auch in mehreren Etappen absolvieren kann. Das Besondere ist, dass er auf einem Kamm verläuft, das heißt, man hat immer wieder tolle Aussichten, und vor allem die Ursprünglichkeit des Waldes dort ist ganz besonders. Empfehlenswert ist auch eine Einkehr. Es gibt tolle Hütten, dort sollte man auf jeden Fall die Thüringer Bratwurst kosten.
Ob es an der Röstbratwurst liegt, dass der Rennsteig mit rund 100.000 Wanderern pro Jahr auch der meistbegangene deutsche Weitwanderweg ist, lässt sich allerdings nicht belegen.
OUTRO