In einigen Städten – oder zumindest Stadtvierteln – ist abends und nachts richtig was los. Da geht auf den Straßen und mehr noch in den Bars und Clubs richtig der Punk ab. Oder Techno. Oder Jazz, Rock, Blues und vieles andere. Hauptsache, es wird nicht geschlafen!

Düsseldorf: Alles Altbier, oder was?

Düsseldorf: Feuerwerk über dem Rhein, im Hintergrund der Medienhafen mit Rheinturm und Neuem Zollhof von Frank O'Gehry Düsseldorf: Feuerwerk über dem Rhein, im Hintergrund der Medienhafen mit Rheinturm und Neuem Zollhof von Frank O'Gehry ©Getty Images (Daniel Keuck)

Zuerst tauchte der Begriff „längste Theke der Welt“ in einem Karnevals-Hit auf und etablierte sich wohl endgültig mit einer Coverversion der punkigen Lokalmatadoren „Die Toten Hosen“. Auf jeden Fall weiß jeder, was gemeint ist: die Düsseldorfer Altstadt mit ihren rund 300 Kneipen, Diskotheken, Restaurants und Brauhäusern. Aber Vorsicht, unerfahrene Externe wie Messebesucher, Kunsthändler, Modedesigner – die Rheinmetropole ist Deutschlands Modestadt Nummer eins – sollten wissen: Wer im Brauhaus sein leeres Glas nicht mit dem Bierdeckel bedeckt, dem wird oft ohne Nachfrage das nächste serviert. Ein feiner Zug, der jedoch Konsequenzen für den Folgetag haben könnte. Was schade wäre, hat Nordrhein-Westfalens Landeshauptstadt doch tagsüber ebenfalls viel zu bieten. Drei Beispiele: 1. Den modernen Medienhafen inklusive Neuem Zollhof des Star-Architekten Frank Gehry. 2. Den 240 Meter hohen Rheinturm samt Drehrestaurant. Und 3. die Königsallee, kurz Kö, die mit 87 Metern nicht nur Deutschlands breiteste Straße, sondern auch eine der führenden Luxuseinkaufsstraßen Europas ist. Eine andere, selbst mit Katerstimmung akzeptable Flaniermeile stellt die Rheinuferpromenade dar – ganz ohne Bling-Bling.


München: Mehr als Wiesn-Geschunkel

München: Mann mit Gamsbart schaut auf Oktoberfest München: Mann mit Gamsbart schaut auf Oktoberfest ©Getty Images (Westend61)

München und Feiern: Da denken viele zuerst an den einstigen Bohème- und bei Nachteulen immer noch beliebten Stadtteil Schwabing oder gleich ans Oktoberfest. Auf der „Wiesn“, dem weltgrößten Volksfest, fließt das Bier jedes Jahr ja auch in die Kehlen von über sechs Millionen Besuchern. Und wenn die zwei Ausnahmewochen vorbei sind? Das Wetter für die Sit-Ins an der renaturierten Isar sowie die großen und kleinen Biergärten, für welche die bayerische Landeshauptstadt berühmt ist, nicht mehr passt? Dann zieht es das Partyvolk verstärkt nach innen. Geballte Bar- und Club-Power versprechen etwa das bunte Glockenbachviertel, die Clubmeile zwischen Maximiliansplatz und Sendlinger Tor sowie das Werksviertel, der quirlig-aufregende, wenn auch deutlich weniger nachtfrequentierte Nachfolger der legendären „Kultfabrik“. Im Übrigen: Wer bei seiner Stadtrundfahrt mal einen Dampfer auf einer Brücke sieht, hat nicht zu tief in den Maßkrug geschaut: Die „Alte Utting“ bildet mit ihrem Freigelände, der aus Zug-Waggons bestehenden Bar „Bahnwärter Thiel“ sowie dem 2021 eingeweihten neuen Volkstheater ein cooles, neues Ausgehareal.


Hamburg: Große Freiheit, großes Angebot

Hamburg: Reeperbahn bei Nacht Hamburg: Reeperbahn bei Nacht ©Lookphotos (Ulf Böttcher)

Die gern als „sündigste Meile der Welt“ bezeichnete Reeperbahn ist streng genommen gar keine Meile. Für die rund 950 Meter zwischen Nobis- und Millerntor sollten Besucher dennoch mehrere Stunden, ach was Nächte einplanen. Denn selten ballen sich auf so engem Raum derart viele Diskotheken, Theater, Bars, Fast-Food-Buden, Nachtclubs wie in St. Pauli – und ja, auch zwielichtige Rotlichtetablissements, allen voran in der Herbertstraße. Dass die Hot Spots rund um Beatles-Platz und Große Freiheit auch von „normalen“ Gästen besucht werden können, beweisen nicht zuletzt die vielen nächtlichen Stadtführungen zu berühmt-berüchtigten Clubs, Tabledancebars oder Kiez-Kneipen. Nightlife in der Elb-Metropole kann aber auch ganz anders aussehen, sei es im szenigen Schanzenviertel, im Portugiesenviertel an den Landungsbrücken oder in einem der vielen Musicaltheater.


Berlin: Immer was los

Berlin: Strandbar Mitte an der Spree Berlin: Strandbar Mitte an der Spree ©Lookphotos (Sabine Lubenow)

Vor allem drei Aspekte haben dafür gesorgt, dass Berlin beim CNN-Ranking vor einigen Jahren auf Platz zwei der besten Partystädte weltweit landete, noch vor New York und London. 1. Extrem lange Öffnungszeiten der Locations, nämlich quasi rund um die Uhr. 2. Durchaus auch sehr ausgefallene Orte wie das RAW-Friedrichshain, in denen Subkulturen aller Art zu finden sind. Und 3. Überdurchschnittlich viel und viel gute Musik, sei es in Gestalt renommierter Bandauftritte oder international erfolgreicher DJs, die in rund 200 Clubs ordentlich einheizen. Geballt finden die sich insbesondere rund um die Spree, in Mitte, Kreuzberg und Friedrichshain. Und zwischen diesen Polen pendeln noch unzählige kleine und große Theater, Musicalbühnen, Karaokeläden und mehr als 500 Bars.