Schlösser & Burgen
Schlösser und Burgen: märchenhafte Filmkulissen
Die Märchen von Aschenbrödel oder Hänsel und Gretel berühren bis heute die Herzen aller. Für diese Märchen hält Deutschland aber auch die richtigen Kulissen bereit. Lesen Sie, welche das sind.
Drei Haselnüsse für Aschebrödel: Schloss Moritzburg
Traumhafter kann ein Schloss eigentlich nicht liegen: nämlich mitten in einem Teich auf einer kleinen Insel. Zu diesem Ergebnis kam auch der Regisseur Václav Vorlícek, der dort in den 1970er Jahren auf Schloss Moritzburg den wohl weltweit bekanntesten Märchenfilm drehte: Drei Haselnüsse für Aschenbrödel. Seine Version zählt zu den Lieblingen der Deutschen, und das barocke Jagdschloss mit vier Türmen – erbaut von August dem Starken – war Originaldrehort. Wer also ganz real sehen will, wie die Treppe aussah, auf der das kluge Aschenbrödel beispielsweise seinen Schuh verlor, sollte das märchenhafte Schloss bei Dresden unbedingt besuchen. Den Tanz von Aschenbrödel mit ihrem Prinzen dürfen Sie sich in der Fantasie ausmalen.
Schneewittchen: Burg Kriebstein
Ebenfalls ein Klassiker ist natürlich Schneewittchen: Die Zutaten zu diesem märchenhaften Krimi sind bekannt: eine gemeine Stiefmutter, die nicht vor Mord zurückschreckt, und gütige Zwerge, die Schneewittchen Unterschlupf gewähren. Und dann noch der tödliche Apfel. Die Burg aber, in der die neidische Stiefmutter den Spiegel konsultiert, heißt Burg Kriebstein – wenigstens war das die Kulisse eines Märchenfilms. Die altehrwürdigen Gemäuer sind Sachsens schönste Ritterburg und ebenso dramatisch wie faszinierend, immerhin sitzt sie hochaufgetürmt auf steilen Felsen. 2018 wurden hier außerdem die Märchen „Eisenhans“ und „Der süße Brei“ abgedreht.
Die kluge Bauerntochter: Barockgarten Großsedlitz
Kaum ein Märchen, in dem die Protagonisten kein Rätsel lösen müssen, um endlich glücklich zu werden. Das ist auch bei der klugen Bauerstochter nicht anders. Es dauert, bis sie das Herz des eigensinnigen Königs für sich erwärmen kann. Die Geschichte wurde natürlich auch verfilmt, Drehorte waren das Schloss Waldenburg im Landkreis Zwickau in Sachsen und der Barockgarten Großsedlitz in Heidenau. Wer ihn besucht, wird mit zauberhaften Stunden belohnt, denn mit über 60 Skulpturen, Wasserspielen und 400 Kübelpflanzen ist er einer der am besten erhaltenden barocken Gartenanlagen Deutschlands. Vor dieser märchenhaften Kulisse spielt sich die Geschichte auch wunderbar vor dem inneren Auge ab.
Der Froschkönig: Schloss Favorite Rastatt
„Königstochter, Jüngste, mach mir auf“ – was nach einem Märchen klingt, muss für die schöne Königstochter zunächst der blanke Horror gewesen sein: Denn der, der das ruft, ist ein Frosch. Und dieser Frosch möchte nahe der Prinzessin sein. Erst kürzlich drehte das deutsche Fernsehen das Märchen „Der Froschkönig“. Drehort war das Schloss Favorite Rastatt in Baden-Württemberg in der Nähe von Baden-Baden. Das Barockschloss mit weitläufigem Garten war der ideale Ort, um auch eine Kutsche mit weißen Pferden vorfahren zu lassen. Denn wie das dankenswerterweise bei Märchen so ist: Der Frosch wird zum Prinzen. Ende gut, alles gut. Das Schloss aber zählt mit seiner Ausstattung und hochkarätigen Sammlung als Gesamtkunstwerk von europäischem Rang.
Dornröschen: Schloss Hartenfels
Das Märchen von Dornröschen wurde schon mehrfach verfilmt, erstmals im Sommer 1970. Die Außenaufnahmen wurden im Torgauer Schloss Hartenfels gedreht, und keine Kulisse könnte schöner sein. Das sächsische Meisterwerk der Renaissance liegt am Ufer der Elbe und wirkt genauso friedlich, wie es im Märchen lange Zeit zugeht: Immerhin fallen alle Bewohnenden hundert Jahre lang in Tiefschlaf. Doch dann kommt der Prinz und löst den Bann. Wer ihn live sehen will, den Tatort, an dem sich Dornröschen an der Spindel sticht, sollte das Schloss besuchen und die frei tragende Treppe ansehen. Sie führt zur Kammer der 13. Fee. Küssen ist dort auch erlaubt.
Die Goldene Gans: Burg Trausnitz und Schloss Burgk
Das Märchen um die Prinzessin, die nicht lachen konnte, ist etwas weniger bekannt, aber auch sehr schön: Erstmals verfilmt wurde es 1953, und als Kulisse wurde die mittelalterliche Burg Trausnitz im bayerischen Landshut ausgewählt. Sie thront über der Altstadt und ist mit ihren offenen Galerien, Arkadengängen und Fresken unbedingt sehenswert. Selbst dann, wenn einen das Märchen um die Goldene Gans lehrt, dass Prunk nicht glücklich macht. 2013 wird das Märchen abermals verfilmt, dieses Mal fand das Geschehen im Schloss Burgk an der Saale statt. Im Renaissancestil erbaut, ragt das schlichte Gebäude hoch auf über der Landschaft und gibt den Blick frei auf den Fluss Saale, auf sanfte Hügel und saftig grüne Felder. Ein perfekter Ort also für eine melancholische Geschichte, die dann – wie schön – mit einem Lächeln endet.