München: Festplatz des Oktoberfests ©DZT (Jens Wegener)

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11 Volksfeste: Achterbahn, Blasmusik und viel Spaß!

Volksfeste haben eine lange Geschichte in Deutschland – manche davon gibt es seit 500 oder sogar 1.000 Jahren. Häufig sind sie aufgrund traditioneller Anlässe entstanden, aber ihre Attraktivität ist heute noch genauso groß.

Ein Vergnügen für die ganze Familie: Ein Volksfest begeistert die Kleinen genauso wie die Großen. Kaum jemand kann dem Charme und der besonderen Atmosphäre auf dem „Rummelplatz“ widerstehen. Bunter Lichterglanz, viel Musik, köstlicher Duft von gebratenen Mandeln, gut gelaunte Menschen, schöne Traditionen und Rituale, Gemeinschaft, Freude: Neben den Traditionen gibt es auf den großen Jahrmärkten in Deutschland immer neue Attraktionen und einen bunten Mix von Spiel- und Fahrgeschäften, Zuckerwaren, regionalen kulinarischen Spezialitäten oder auch Musikveranstaltungen. Von April bis November finden die größten Feste dieser Art in Deutschland statt. Mit einer geschickten Reiseplanung können Sie eines nach dem anderen besuchen: Wir stellen sie Ihnen hier in chronologischer Reihenfolge vor!


Hamburger DOM:

Winter-, Frühlings- und Sommerdom

Insgesamt dreimal im Jahr geht es rund auf dem Heiligengeistfeld: Im Frühjahr, Sommer und im Winter findet der Hamburger DOM statt. Auf der 1,6 Kilometer langen DOM-Meile reihen sich mehr als 200 Schausteller aneinander und richten sich mit einer bunten Mischung aus Karussells, Belustigungsgeschäften, Imbissbetrieben, Bäckereien und Süßwarenläden an die Besucher. Dieses Volksfest wurde schon im 11. Jahrhundert gegründet und lockt seither Groß und Klein. Kinder können sich auf die Familien-Achterbahn freuen, in den Hanse-Train einsteigen oder Fahrten in Mini-Hubschraubern, fliegenden Autos und Ufos erleben. Ob Glühwein und Grog im Winter, Cocktails und Bier im Sommer: die DOM-Gastronomie lädt zum gemütlichen Beisammensein ein.

Hamburg: Riesenrad auf dem Hamburger DOM Hamburg: Riesenrad auf dem Hamburger DOM ©Adobe Stock (deejaymd)


Nürnberger Volksfest:

Frühlingsfest und Herbstvolksfest

Gleich zweimal können Sie in der Frankenmetropole ein großes Volksfest genießen. Zahlreiche attraktive Fahrgeschäfte, darunter ein Virtual Reality-Coaster, die Wilde Maus XXL und weitere Attraktionen aus ganz Deutschland sowie Lauf- und Belustigungsgeschäfte stehen zu Ihrem Vergnügen in der Dürer-Stadt bereit! Wenn Sie hungrig und durstig sein sollten, wählen Sie aus fünf Festzelten, mehr als 40 Imbiss- und Ausschankbetrieben sowie über 20 Ständen für Speiseeis und Zuckerwaren. Auch ein Bierdorf gibt es in Nürnberg und ganz viel Spaß für die ganze Familie. Das Nürnberger Volksfest lässt sich wunderbar mit einem Ausflug in die Fränkische Schweiz verbinden.

Nürnberg: Tiergärtnertorplatz an einem Sommerabend Nürnberg: Tiergärtnertorplatz an einem Sommerabend ©CTZ Nürnberg (Steffen Oliver Riese)


Stuttgarter Volksfest:

Frühlingsfest, Cannstatter Wasen & Krämermarkt

Feiern auf dem Cannstatter Wasen im Frühling und im Herbst. Das Familien-Volksfest ist in beiden Jahreszeiten zu einem beliebten Ausflugsziel für alle Generationen geworden. Wie die Festzelte, die bunten Fahrgeschäfte und Buden gehört auch jeweils der Krämermarkt schon immer zum Stuttgarter Frühlingsfest und Cannstatter Volksfest: Rund 30 Händler bieten auf dem Wasen Richtung König-Karls-Brücke Textilien, Leder- und Haushaltswaren, Schmuck, Kunst, Tee, Gewürze, Kosmetik- und Geschenkartikel an. Abseits des Volksfestrubels können Sie dort in entspannter Umgebung nach Herzenslust bummeln und einkaufen. Achten Sie auch auf den „Wasenhasi“, das offizielle Maskottchen des Wasens: Er ist am Nachmittag auf dem Platz unterwegs und Sie können sich mit ihm fotografieren lassen – manchmal sieht man ihn auch im Riesenrad oder in der Achterbahn. Ganz bestimmt ein tolles Erlebnis für kleine und große Wasen-Besucher im Frühling und im Herbst!

Stuttgart: Im Bierzelt beim Volksfest auf den Cannstatter Wasen Stuttgart: Im Bierzelt beim Volksfest auf den Cannstatter Wasen ©Stuttgart-Marketing GmbH (SMG) (Jean-Claude Winkler)


Hafengeburtstag Hamburg

Am 7. Mai im Jahre 1189 soll der Kaiser Friedrich Barbarossa den Hamburgern einen Freibrief ausgestellt haben, der den Hamburgern Zollfreiheit für ihre Schiffe auf der Elbe von der Stadt bis an die Nordsee gewährte. Auch wenn einige Historiker über eine Fälschung des Freibriefes sprechen, feiern die Hamburger noch heute unverdrossen am 7. Mai den Hafengeburtstag. Jede Menge Spektakel zu Wasser und zu Land: Eröffnungsgottesdienst im Michel, Einlaufparade, Schlepperballet, bunte Hafenmeile, ein Lichtermeer zum Hafengeburtstag und die Auslaufparade – wenn die Schiffe im Hafen sagen „Auf Wiedersehen, bis zum nächsten Jahr“: In Hamburg kommen alle auf ihre Kosten, die Wasser, Schiffe aller Art und Volksfestambiente lieben. Die Hansestadt feiert ihr legendäres Hafenfest rund um die Hamburger Landungsbrücken entlang der Elbe – ganz sicher ein unvergessliches Erlebnis.

Hamburg: Schiffstaufe im Hamburger Hafen Hamburg: Schiffstaufe im Hamburger Hafen ©DZT (Michael Neumann)


„KiWo“: Kieler Woche

Größtes internationales Segelevent und Volksfest in einem: Die Kieler Woche lockt jedes Jahr Wassersportler aus der ganzen Welt in die Stadt, die sich in dieser Zeit in ein großes Festgelände verwandelt. Es gibt olympische und nicht-olympische Regatten und Surf-Wettbewerbe und allerorts gibt es etwas zu sehen und zu bestaunen – vor allem natürlich großartige Boote, Schiffe und Yachten. Dazu gibt es viel Sport, Life-Musik und Tanz, Heißluftballons in allen Farben und Formen, Seifenkistenrennen, köstliche Kulinarik und vieles mehr. Die Kieler Woche findet üblicherweise in der letzten vollständigen Juni-Woche statt und endet stets am letzten Sonntag des Monats Juni. Ein Volksfest zu Wasser und zu Land im hohen Norden Deutschlands!

Kiel: Segelschiffe bei der Kieler Woche Kiel: Segelschiffe bei der Kieler Woche ©TASH (Heinrich Hecht)


Schützenfest Hannover

Das Schützenfest Hannover findet auf dem rund zehn Hektar großen Schützenplatz statt. Die Tradition reicht bis ins 15. Jahrhundert zurück. Die Veranstaltungsfläche, die Zahl der Großfahrgeschäfte und die Zahl der Festzelte ist beeindruckend: Etwa 200 Schausteller begeistern ihre Gäste mit Neuheiten bei den High-Tech-Fahrgeschäften, Karussells, Geisterbahnen, Losbuden und vielen weiteren Attraktionen. Hannover hat mit 67 Schützenvereinen und -gesellschaften eine große fachliche Vereinsdichte und trägt seit den 1950er-Jahren den offiziellen Ehrentitel „deutsche Schützenstadt“. Der Schützenausmarsch mit über 10.000 Teilnehmern aus dem In- und Ausland, mit über 40 Festwagen und Kutschen und einer Länge von rund zehn Kilometern ist ganz bestimmt ein eindrucksvolles Erlebnis für alle Gäste der Stadt an der Leine.

Hannover: Kettenkarussell auf dem Schützenfest Hannover: Kettenkarussell auf dem Schützenfest ©Adobe Stock (Leinemeister)


Düsseldorfer Rheinkirmes

Altbier und Achterbahn: Jedes Jahr findet auf der linksrheinischen Festwiese in Düsseldorf-Oberkassel ab der dritten Juliwoche die Düsseldorfer Kirmes statt. Entlang einer Front von etwa 4,5 Kilometern, auf 165.000 Quadratmeter großen Festwiesen präsentieren über 300 Schausteller aus dem In- und Ausland eine bunte Auswahl an Fahrgeschäften, Buden und Karussells. Ob rasant, kindgerecht, atemberaubend, bezaubernd oder sogar nostalgisch – auf den Rheinwiesen findet jeder Kirmesbesucher seinen persönlichen Favoriten. Nostalgisch darf es auf der Rheinkirmes mit gutem Recht zugehen, denn das Volksfest blickt auf eine jahrhundertealte Geschichte zurück: Die Tradition des auf dem Volksfest üblichen Vogelschießens anlässlich des Kirchweihfestes der katholischen Basilika St. Lambertus ist seit 1435 belegt.

Düsseldorf: Feuerwerk über dem Rhein, im Hintergrund der Medienhafen mit Rheinturm und Neuem Zollhof von Frank O'Gehry Düsseldorf: Feuerwerk über dem Rhein, im Hintergrund der Medienhafen mit Rheinturm und Neuem Zollhof von Frank O'Gehry ©Getty Images (Daniel Keuck)


Cranger Kirmes in Herne

Das Volksfest, das im Stadtteil Crange stattfindet und daher auch seinen Namen hat, beginnt üblicherweise am ersten Freitag im August: Eröffnet wird die Kirmes am Freitagmorgen, nachdem am Tag zuvor der sogenannte Bürgerabend gefeiert wurde und der Pferdemarkt stattfindet. Denn ein Pferdemarkt im 15. Jahrhundert war es, auf den die Kirmes Überlieferungen zufolge zurückgeht, da an diesem auch Gaukler, Schausteller und Kirmesleute teilnahmen. Freitagabend gibt es traditionell das große Eröffnungsfeuerwerk und am Samstag findet ein Festumzug statt. Der Mittwoch hat sich als Familientag mit vergünstigten Preisen etabliert. Die Kirmes endet sonntags mit einem Abschlussfeuerwerk.

Herne: Cranger Kirmes Herne: Cranger Kirmes ©Adobe Stock (luna1904)


Oktoberfest München

Sie kennen es bestimmt: Das klassische „O‘zapft is“, im Anschluss an den Anstich des ersten Bierfasses durch den amtierenden Münchner Oberbürgermeister, hat sich aus der bayerischen Landeshauptstadt hinaus in alle Welt verbreitet. Begonnen hat die „Wiesn“ mit der Hochzeit des bayerischen Kronprinzen Ludwig und Prinzessin Therese von Sachsen-Hildburghausen: Zum Abschluss ihrer Hochzeitsfeierlichkeiten im Oktober 1810 fand ein Pferderennen auf einer Wiese vor München statt. Zu Ehren der Braut wurde die Festwiese "Theresens-Wiese" getauft und so heißt der Oktoberfestplatz heute noch "Theresienwiese" - kurz "die Wiesn". 18 Tage lang dann ist die Stadt an der Isar im Ausnahmezustand: Millionen von Gästen aus der ganzen Welt, große Umzüge mit Kaltblutgespannen der Brauereien und dann natürlich die „Wiesn“. Es gibt wie immer eigens gebrautes Festbier, Sondereditionen der typischen Bierkrüge, Hunderte von Karussells und Fahrgeschäften und jede Menge Lederhosen und Dirndl zu bestaunen.

München: Eingang des Oktoberfestplatzes München: Eingang des Oktoberfestplatzes ©DZT (Jens Wegener)


Bremer Freimarkt

Seit fast 1.000 Jahren wird in den letzten beiden Oktoberwochen die 5. Bremer Jahreszeit gefeiert. Für 17 Tage steht die Stadt am Fluss Kopf. Rund 50 Fahrgeschäfte sorgen für Bauchkribbeln bei Groß und Klein, Jung und Alt. In der Hansestadt an der Weser versteht man sich sehr gut aufs Feiern. Seit dem Jahr 1035 zelebriert die Stadt Jahr für Jahr ihre Marktgerechtigkeit, also die ausgleichende Gerechtigkeit von Tauschgeschäften, und pflegt damit eine der längsten Volksfesttraditionen Deutschlands. Wer es beschaulicher mag, bummelt am besten zum Bremer Marktplatz. Auf dem „Kleinen Freimarkt" erwartet den Besucher ein Fest der Sinne. Dampfendes Schmalzgebäck, heiße Mandeln und würzige Lakritze locken an die liebevoll nach alten Vorbildern hergerichteten Stände.

Bremen: Volksfest Freimarkt am Abend Bremen: Volksfest Freimarkt am Abend ©WFB Bremen (WFB Carina Tank)


Allerheiligenkirmes Soest

Einmal im Jahr - und das fünf Tage lang - ereignet sich in der altehrwürdigen Hansestadt Soest geradezu Unglaubliches: 400 Schausteller auf 50.000 Quadratmetern Fläche, Hightech-Fahrgeschäfte inmitten der historischen Kulisse der Soester Altstadt. Da gibt es Fahrzeuge, die in den Himmel katapultiert werden. Räder, die höher sind als Häuser. Kirchtürme, die mal leuchtend rot, strahlend gelb und dann knallgrün aussehen. Raumschiffe, die mitten auf der Straße landen. Monster, die hinter der nächsten Hausecke stehen. Bullenaugen, die köstlich schmecken. Menschen, die ganz dicht an Fachwerkhäusern vorbeifliegen. Soester, die fünf Tage lang ihr Bett nicht finden. Kurz: eine Stadt steht Kopf. Man muss es erleben, um es zu glauben.