Barrierefrei
Durch die zentrale Lage in Europa erreichen Sie Deutschland komfortabel aus der ganzen Welt. Vor Ort erwartet Sie eine der besten Verkehrsinfrastrukturen des Kontinents. Gästen mit Behinderung erleichtern spezielle Services die Reise.
Den Deutschen ist ihr Auto heilig! Wenn auch Sie gerne mit dem PKW durch Deutschland reisen möchten, können Sie sich auf eine hervorragende Infrastruktur verlassen. Sofern Sie nicht mit dem eigenen PKW anreisen, wenden Sie sich bitte an die Mietwagenfirmen vor Ort. Die Anmietung von Fahrzeugen für Kunden mit Behinderung ist grundsätzlich möglich, allerdings sollten Sie sich möglichst frühzeitig informieren, welches Fahrzeug an Ihrem Reiseziel zur Verfügung gestellt werden kann, und fest reservieren.
Parkplätze für Reisende mit Behinderung stehen vor den meisten Anlaufstellen für Touristen wie Sehenswürdigkeiten, Museen und Beherbergungsbetriebe zur Verfügung. In der Datenbank des Kennzeichnungssystems „Reisen für Alle“ finden Sie Angaben zu den Parkplätzen bei jedem eingetragenen Angebot (siehe „Reisen für Alle“).
Während auf betriebseigenen Parkplätzen in der Regel die Absprache mit der Einrichtung ausreicht, benötigen Sie für öffentliche Parkplätze für Menschen mit Behinderung einen speziellen Parkausweis. Den notwendigen blauen EU-Parkausweis können EU-Bürger bei der zuständigen Stelle in ihrem Heimatland beantragen. Für Nicht-EU-Bürger kann das Straßenverkehrsamt des Zielortes ggfs. eine Ausnahmegenehmigung für die Dauer des Aufenthalts in Deutschland erteilen.
Auf Rastplätzen an Autobahnen sind in der Regel sowohl Parkplätze als auch Toiletten für Reisende mit Behinderung vorhanden. Eventuell ist für den Zugang zu den Toiletten für Menschen mit Behinderung ein Euro-Schlüssel notwendig. Informationen hierzu siehe Praktische Informationen/Toiletten.
In den großen Bahnhöfen in Deutschland sind die Bahnsteige in der Regel stufenlos zugänglich und mit Leitsystemen ausgestattet. Der Ein- und Ausstieg an den Zügen ist oftmals allerdings nicht stufenlos möglich. Es stehen technische Hilfsmittel zur Verfügung, die nur von Mitarbeitern der Deutschen Bahn bedient werden können. In den Zügen der Deutschen Bahn sind Plätze für Reisende mit Behinderung ausgewiesen. Eine Reservierung ist empfehlenswert.
Assistenz beim Ein-, Um- und Aussteigen erhalten Sie durch die Mobilitätsservice-Zentrale der Deutschen Bahn. Die Kontaktdaten sowie alle Informationen rund um barrierefreies Reisen mit der Bahn in Deutschland finden Sie unter folgendem Link:
Zu den Infos zur Barrierefreiheit der Deutschen Bahn
Vor allem in großen Städten und Metropolregionen bieten auch die örtlichen Verkehrsbetriebe Assistenzdienste an. Sie finden ausführliche Informationen zu den lokalen Services auf den Seiten der Städte und Regionen, auf die unter Barrierefreie Reiseziele verlinkt wird.
Es gelten eventuell reduzierte Preise für Reisende mit Behinderung und/oder deren Begleitpersonen. Fragen Sie aktiv danach!
Fernbusse verbinden die großen deutschen Städte und einzelne internationale Ziele miteinander. Die Haltestellen befinden sich oft in der Nähe des Bahnhofs, so dass Anschluss an den ÖPNV gewährleistet ist. Die Bussteige sind allerdings nicht flächendeckend stufenlos erreichbar und auch Rollstuhlplätze in den Bussen sind aktuell nicht in jedem Bus vorhanden. Eine frühzeitige Buchung mit Angabe der konkreten Bedürfnisse ist unabdingbar.
Es gelten eventuell reduzierte Preise für Reisende mit Behinderung und/oder deren Begleitpersonen. Fragen Sie aktiv danach!
Weitere Informationen zum größten deutschen Anbieter von Fernbusfahrten finden Sie unter folgendem Link:
Ihrer Fluggesellschaft sollten Sie möglichst frühzeitig Ihre Bedürfnisse in Bezug auf Assistenz, Sitzplatz und Hilfsmitteltransport mitteilen.
Viele Airlines sind auf Gäste mit eingeschränkter Mobilität eingestellt und bieten individuelle Services an. So hat die Deutsche Lufthansa die für Anrufe aus dem deutschen Festnetz gebührenfreie Servicenummer 0800 8384267 eingerichtet und informiert im Internet über die wichtigsten Fragen zum barrierefreien Reisen.
Mehr Informationen zum Service der Lufthansa für Fluggäste mit besonderen Bedürfnissen
An den internationalen Flughäfen in Deutschland können Sie Assistenz anfordern, um zum Check-In, Sicherheitscheck und Gate begleitet und ggfs. gefahren zu werden. Eine Voranmeldung ist empfehlenswert. Weitere Informationen – zum Beispiel auch zur Barrierefreiheit von Airport-Shuttles – finden Sie auf den Internetseiten des entsprechenden Flughafens.
Gebündelt finden Sie weitere nützliche Informationen zum Thema in der Informationsbroschüre „Barrierefreies Reisen mit dem Flugzeug“. Sie reichen von der Flugbuchung und Anmeldung des Assistenzbedarfs über den Tag der Reise bis hin zu weiteren Informationen. Klicken Sie hier(PDF, 0,3 MB), um die Broschüre herunterzuladen!
Berlin Brandenburg (BER)Mehr
Bremen (BRE)Mehr
Dresden (DRS)Mehr
Düssesdorf (DUS)Mehr
Erfurt-Weimar (ERF)Mehr
Frankfurt am Main (FRA)Mehr
Hamburg (HAM)Mehr
Hannover-Langenhagen (HAJ)Mehr
Köln/Bonn (CGN) Mehr
Leipzig/Halle (LEJ)Mehr
München (MUC)Mehr
Münster/Osnabrück (FMO)Mehr
Nürnberg (NUE)Mehr
Saarbrücken (SCN)Mehr
Stuttgart (STR)Mehr
Praktische Informationen zur Planung Ihrer Reise
Zur individuellen Planung Ihrer Reise haben wir einige praktische Informationen für Gäste mit Behinderung zusammengestellt.
Assistenz bei der Nutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln wird in Deutschland im Allgemeinen angeboten. Nähere Informationen hierzu finden Sie unter Barrierefreie Anreise und Mobilität.
Auch vor Ort gibt es Unterstützungsangebote. Bei Stadtführungen oder in Museen können eventuell ehrenamtliche Begleiter zugebucht werden. Fragen Sie nach!
Sie möchten während Ihres Aufenthaltes in Deutschland Pflegeleistungen in Anspruch nehmen? Dann achten Sie bereits bei der Auswahl Ihrer Unterkunft auf diese speziellen Services. In sogenannten „Pflegehotels“ können Pflegeleistungen direkt zugebucht werden, andere Beherbergungsbetriebe arbeiten mit lokalen Pflegediensten zusammen oder können Ihnen Ansprechpartner vor Ort nennen. Treten Sie mit potenziellen Unterkünften direkt in Kontakt und beschreiben Sie Ihre Bedürfnisse.
Spezielle Anbieter von Assistenzleistungen vermitteln Ihnen Begleiter und Pfleger für Ihre komplette Reise. Eine Recherche kann sich lohnen!
In immer mehr Städten gibt es plastische Stadtmodelle oder taktile Lagepläne an zentralen Stellen. Auch Sehenswürdigkeiten und Museen halten oftmals Tastobjekte bereit. Es lohnt sich, nachzufragen!
Anbieterunabhängig können Sie auch im Deutschen Zentrum für barrierefreies Lesen (dzb lesen) fündig werden. Dort werden u.a. Bücher in Braille-Schrift, deutsche und fremdsprachige Hörbücher und tastbare Reliefs ausgeliehen und verkauft. Fragen Sie nach, was es für Ihr konkretes Urlaubsziel gibt!
Dolmetscher für Gebärdensprache finden Sie zum Beispiel über den Bundesverband der Gebärdendolmetscher in Deutschland.
In zahlreichen Einrichtungen wie z.B. Museen, Theater, Sehenswürdigkeiten oder Parks erhalten Menschen mit Behinderung und/oder ihre Begleitpersonen freien oder ermäßigten Eintritt. Auch bei Stadtführungen und der Nutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln gibt es vielerorts Ermäßigungen. Voraussetzung ist meist der Nachweis der Behinderung. Deutsche Staatsbürger mit Behinderungen haben hierzu einen speziellen Ausweis. Falls Sie im Besitz eines ähnlichen Dokuments Ihres Landes sind, ist es empfehlenswert, es mitzuführen. Fragen Sie aktiv nach Ermäßigungen, wenn sie nicht in der Preisliste vermerkt sind!
Sollten Sie besondere Hilfsmittel vor Ort benötigen oder Ihr eigenes Hilfsmittel reparieren lassen müssen, können Sie sich in Deutschland jederzeit an einen Fachmann wenden.
Schwerhörige Menschen wenden sich bei Fragen zu Hörgeräten und ähnlichem bitte an einen Hörgeräteakustiker. Um alle Belange rund um Sehhilfen kümmert sich der Augenoptiker. Beide Spezialisten sind in den größeren Städten zu finden und zu den üblichen Ladenöffnungszeiten erreichbar.
Viele weitere Hilfsmittel finden Sie in Sanitätshäusern. Einige Sanitätshäuser kooperieren mit Hotels, um bei Bedarf Hilfsmittel und sogar Pflegebetten zur Verfügung zu stellen. Bei kleineren Pannen mit Rollstuhl oder Rollator hilft unter Umständen auch der örtliche Fahrradladen aus.
Bitte beachten Sie folgenden Hinweis, um Ihre elektronischen Hilfsmittel sachgemäß zu bedienen: Die Netzspannung in Deutschland beträgt 220 V. Steckdosen Typ F („Schutzkontakt“) sind der Standard. Typ C (Eurostecker) ist üblich für Geräte mit Schutzisolierung und geringem Stromverbrauch. In Hotelbädern sind meist Rasiersteckdosen vorhanden, die zusätzlich britische und amerikanische Stecker aufnehmen können. Bitte führen Sie entsprechende Verlängerungen, Adapter bzw. Netzgeräte mit sich.
In Veranstaltungsräumen und an Informationsschaltern sind in Deutschland vielerorts induktive Hörschleifen installiert. Die Hörschleifen übertragen Klang, Geräusche und Gesprochenes auf Hörgeräte und CI-Implantate. Bitte stellen Sie für die Nutzung der Hörschleifen Ihr Empfangsgerät auf die T-Spule um. In Veranstaltungshäusern kann es notwendig sein, dass Sie sich für einen optimalen Empfang in einem bestimmten Bereich / auf bestimmten Sitzplätzen aufhalten. Bitte klären Sie dies mit dem Betreiber.
Höranlagen, die bei Gästeführungen eingesetzt werden, benötigen oft kein eigenes Empfangsgerät wie Hörgerät oder CI-Implantat. Die Teilnehmer erhalten ein eigenes Gerät zum Empfang und hören damit alles lauter, was der Gästeführer in ein eigenes kleines Mikrofon spricht. Informieren Sie sich auch hier am besten vorab über die eingesetzte Technik.
Informationen hierzu finden Sie unter Barrierefreie Anreise und Mobilität
Deutschland hat eines der besten Gesundheitssysteme der Welt. Vertrauen Sie bei Ihrem Aufenthalt in Deutschland auf die erstklassige medizinische Versorgung vor Ort!
Über die Notrufnummer 112 können Sie rund um die Uhr Hilfe durch Feuerwehr und Rettungsdienst anfordern. Gebührenfrei aus allen Netzen - auch über Mobilfunk. Bitte wählen Sie diese Nummer ausschließlich bei Gefahr für Leib und Leben.
Ärzte aller Fachrichtungen finden Sie in den größeren Orten und außerhalb der üblichen Praxiszeiten unter der bundesweiten Rufnummer: 116 117. Krankenhäuser befinden sich in den größeren Städten.
Wer keinen telefonischen Notruf absetzen kann, erreicht die Rettungsleitstellen schnell und eigenständig über eine SOS-App, die in Deutschland entwickelt wurde.
Lesen Sie hier mehr über die SOS-App HandHelp.
Medikamente werden in Deutschland ausschließlich in Apotheken verkauft. Sie finden Apotheken flächendeckend in deutschen Städten sowie auch an größeren Bahnhöfen und Flughäfen. Außerhalb der üblichen Öffnungszeiten haben Apotheken einen abwechselnden Bereitschaftsdienst. Einige pflanzliche Heilmittel, Verbandmaterial und Nahrungsergänzung erhalten Sie auch in Drogerie-Märkten.
Toiletten für Menschen mit Behinderung sind in Deutschland insbesondere im öffentlichen Raum vorhanden sowie in den Einrichtungen, die speziell auf Gäste mit Behinderung ausgerichtet sind. Leider gehören sie noch nicht zum Standard, so dass Sie sich vor Ihren Touren erkundigen sollten, wo sich die nächste Toilette für Menschen mit Behinderung befindet. Hilfreich dabei sind die Informationsmaterialien unserer Partner (siehe Barrierefreie Reiseziele), der Tourist-Informationen vor Ort oder auch die Online-Karte wheelmap.org.
Viele öffentliche Toiletten für Menschen mit Behinderung sind mit dem Euro-Schlüssel selbständig und kostenfrei zugänglich. Die Idee für den Euroschlüssel kommt übrigens aus Deutschland! Sie wurde 1983 beim Verein CBF in Darmstadt geboren. Der Verein ist auch heute noch der Ansprechpartner für Schlüssel-Bestellungen: Wenden Sie sich mit einem Nachweis Ihrer Behinderung (Ausweis oder ärztliche Bescheinigung) per E-Mail an und Sie erhalten den Schlüssel zum Selbstkostenpreis. Für Rückfragen steht der Verein Ihnen unter folgenden Kontaktdaten zu Verfügung:
Telefon 0049 (0)6151 / 8122 – 0
Internet: www.cbf-da.de
Die vorherrschende Sprache ist Deutsch. Es gibt viele verschiedene Dialekte und Mundarten, die Aufschluss darüber geben, aus welcher Gegend jemand stammt. Hochdeutsch wird aber überall verstanden. Zusätzlich spricht ein großer Teil der Bevölkerung Englisch.
Auch in der Deutschen Gebärdensprache (DGS) gibt es zahlreiche Dialekte. Dennoch können sich Gehörlose aus den verschiedenen Regionen gegenseitig verstehen. Dolmetscher übersetzen in DGS oder International Sign. Schriftdolmetscher schreiben zum besseren Verständnis für schwerhörige Menschen das gesprochene Wort nieder.
Für Gäste, die deutsch nicht fließend sprechen, können auch Informationen und Führungen in Leichter Sprache interessant sein. Diese vereinfachte Form der deutschen Sprache wurde von und für Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen entwickelt und entspricht dem englischen „Easy (to) Read“ / „Simple English“ / „Easy English“. Führungen in Museen sind weit verbreitet, Informationen in Leichter Sprache auf Internetseiten von Reisezielen und Kultureinrichtungen werden immer mehr ausgebaut.
Die Währung in Deutschland ist der EURO.
Barzahlung ist unter Deutschen sehr beliebt. Die technischen Voraussetzungen für die Zahlung per EC-Karte oder Kreditkarte werden allerdings in den meisten Geschäften erfüllt. Bargeld erhalten Sie an Bankautomaten, die allerdings nur vereinzelt barrierefrei für Alle gestaltet sind. Die stufenlose Zugänglichkeit, Bewegungsflächen vor den Automaten und eine zumutbare Höhe der Bedienelemente sind in vielen Fällen jedoch gegeben.
Für weitere Auskünfte rund um die Reiseplanung mit Behinderung wenden Sie sich bitte an unsere Partner in den Bundesländern und Reisezielen (siehe Barrierefreie Reiseziele) oder an die Tourist-Informationen vor Ort. Betroffenenverbände wie z.B. der Sozialverband VDK, der Deutsche Blinden- und Sehbehindertenverband und viele mehr geben darüber hinaus spezifische Auskünfte rund um einzelne Behinderungsarten.